Alleine gründen: Was sind die Vor- und Nachteile?

Das Gründen eines Unternehmens kann eine aufregende und lohnende Erfahrung sein, insbesondere wenn man es alleine angeht.

Doch es gibt Vor- und Nachteile, wenn man als Einzelunternehmer startet. Auf der einen Seite hast du die vollständige Kontrolle und Freiheit bei der Entscheidungsfindung, aber auf der anderen Seite musst du auch alle Risiken und Verantwortlichkeiten alleine tragen.

Es gibt auch die Frage der Finanzierung, der Arbeitsbelastung und der Einsamkeit, die du berücksichtigen musst. In diesem Artikel werde ich dir die Vor- und Nachteile erklären, die damit einhergehen, alleine ein Unternehmen zu gründen und wie du diese Faktoren in deine Entscheidung mit einbeziehen kannst.

Start-up alleine gründen: Nachteile

Verantwortung tragen

Wenn du dich als Solopreneur selbstständig machst, bist du wie es der Name schon sagt, alleiniger Gründer des Unternehmens. Du musst die volle Verantwortung alleine tragen können.

Du musst bereit sein Fehler machen zu können und diese nur einmal zu machen. Der Vorteil ist, dass du von diesen Fehlern lernen und daran wachsen kannst.

Wenn du ein Unternehmen gründen willst und besonders als Solopreneur wirst du immer Fehler machen. Das richtige Mindset ist besonders als Solopreneur wichtig, um erfolgreich zu sein.

Keine zweite Meinung

Als Unternehmer sollte einer deiner wichtigsten Eigenschaften sein, dass du Entscheidungen treffen kannst. Wenn möglich, schnell und die richtigen. Über die Schnelligkeit kannst du noch selber entscheiden, ob es die richtige ist weißt du vorher oft nicht.

Als Sologründer hast du leider kein Team, dass dich bei diesen wichtigen Entscheidungen unterstützen kann. Wenn du das Business mit anderen Personen aufbaut, kannst du dir immer eine zusätzliche Meinung einholen.

Dies kann insbesondere dann hilfreich sein, wenn die andere Person sich besser in einem bestimmten Bereich auskennt. Als Solopreneur hast du auch die Herausforderung, dass du dich schnell in deine Ideen verliebst.

Das kann bei der Gründung und Auswahl der Geschäftsidee schon eine erste Hürde sein. Dabei kannst du dich vielleicht schon falsch deine eigenen Stärken einschätzen.

Wenn du mit einem Partner ein Business führst, hast du immer eine zweite Meinung, die du dir einholen kannst. Die Auswahl des richtigen Produkts ist dann die nächste Herausforderung.

Wenn du ein neues Produkt auf den Markt bringen willst, ist es wichtig auch andere Personen zu befragen. Hierbei kannst du zum Beispiel Umfragen starten mit Survey Monkey oder mit Google Forms.

Diese Umfragen kannst du dann zum Beispiel in Facebook-Gruppen teilen oder einfach mit Facebook-Freunden teilen. Wenn du zum Beispiel ein Küchenprodukt auf den Markt bringen willst, musst du dorthin wo deine Zielgruppe ist.

Dies kann eine Facebook-Gruppe sein für das Thema Kochen oder ein themenrelevantes Forum. Dort kannst du mit vorheriger Genehmigung deine Umfrage teilen. So bekommst du eine zweite Meinung auch als Solopreneur.

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Selbstmotivation

Als Solopreneur brauchst du ein Ziel, das dich langfristig motiviert. Du musst einfach wissen, warum du das tust, was du tust. Es gibt kein Team oder Partner, der dich motivieren kann. Besonders kann dies hart sein an Tagen, an denen es mal nicht so läuft.

Wenn du deine Reise als Solopreneur startest, wirst du immer Aufs und abs haben. Es wird Tage geben, da bist du super motiviert und alles läuft gut. Es wird Tage geben, an denen bist du überhaupt nicht motiviert und es laufen viele Dinge nicht gut.

Egal was dir auf deiner Reise als Solopreneur passiert, es gibt immer einen Ausweg.

Persönlichen Fähigkeiten limitiert

Kein Mensch ist frei von Schwächen und kein Mensch ist allwissend. Es gibt kein festes Team, das entsprechend deinen Schwächen ausgleichen kann. Du kannst dir externe Freelancer zur Hilfe holen, die dich bei vielen Aufgaben unterstützen können.

Die strategischen Entscheidungen in deinem Unternehmen musst du aber immer alleine treffen. Egal für welches Geschäftskonzept du dich entscheidest, ist immer wichtig, dass du dich weiter entwickelst.

Die persönliche Entwicklung ist nicht nur als Solopreneur sehr wichtig, sondern für jeden Menschen. Als Solopreneur solltest du allerdings möglichst ein Verständnis für die meisten Bereiche deines Unternehmens haben.

Du musst kein Experte überall werden, allerdings solltest du ein Basiswissen in vielen Bereichen haben. Du kannst zum Beispiel, wenn du nicht besonders kreativ bist, die Erstellung deines Logos an einen Grafik-Designer abgeben.

Wenn du dem Grafik-Designer nicht beschreiben kannst, was du erwartest, wird es für die Person sehr schwierig dir eine zufriedenstellende Lösung anzubieten. Ein Team kann am Anfang sehr hilfreich sein, wenn man mit verschiedene Personen ein Unternehmen führt.

Wenn du zu zweit ein Unternehmen führst, hast du vielleicht auch zwei verschiedene Persönlichkeitstypen. In folgendem Test kannst du testen welcher Unternehmertyp du bist.

Gute Partner finden

Wenn du noch am Anfang deiner Unternehmung stehst, ist es wichtig, dass du sofort anfängst Prozesse outsourcen. Du musst identifizieren, welche Aufgaben dir gut liegen und du schnell erledigen kannst.

Aufgaben für die du lange brauchst und auch nicht besonders gut kannst, solltest du so schnell wie möglich outsourcen.

Dein Business-Konzept sollte so aufgestellt sein, dass du viele verschiedene Aufgabe outsourcen kannst. Wenn du, dass Geld nicht hast Aufgaben outsourcen solltest du deinen Kalkulationen überprüfen.

Außerdem kannst du sie auch fragen, ob sie konkret die Art der Aufgabe bereits gemacht haben. Du musst auch immer darauf achten, wie die erste Kommunikation über die Plattform verläuft.

Auf Dauer wird dein Business nicht skalieren können, wenn du dir es nicht leisten kannst externe Freelancer, als Hilfe zu holen. Besonders wichtig ist das outsourcen für Personen, die nebenberuflich gründen.

Solltest du nebenberuflich gründen ist es wichtig, dass du Prozess an Freelancern abgibst, während du deinem Hauptjob nachgehst? Dann kannst du in deiner Freizeit dich auf die Dinge konzentrieren, die dir liegen und Spaß machen.

Ein Nachteil, wenn du mit Freelancern zusammen arbeitest, ist es, dass die Freelancer vielleicht in anderen Projekten zeitgleich eingebunden sind, wenn du sie erneut buchen möchtest. Oder es kann passieren, dass sie ihre Dienste nicht mehr anbieten.

Deswegen ist es wichtig, wenn du gute Outsourcing Partner findest regelmäßig Arbeit abzugeben und auch entsprechend angemessen zu bezahlen. Ich würde darauf achten, dass die Freelancer bereits Referenzen vorzuweisen haben.

Wenn die Kommunikation bereits zu Beginn schwierig ist, kann die das Anzeichen sein einen anderen Freelancer zu wählen.

Wenn du einen Freelancer über Freelancer-Plattform engagierst, musst du damit rechnen, die ganze Kommunikation auf Englisch machen zu müssen. Es gibt auch deutsche Plattformen wie machdudas.de über die du Aufgaben outsourcen kannst.

Ich habe leider selber noch keine Erfahrungen mit dieser Plattform sammeln können.
Die Freelancer, die du findest, musst du entsprechend gut schulen. Ein Freelancer, der ohne ordentlichen Prozess arbeiten muss, kann auch keine gute Arbeit abliefern.

Du musst als also Solopreneur am besten gleich von Anfang an alle Aufgaben, die wiederkehrend sind mit einem Prozess festhalten. Geeignete Tools sind da zum Beispiel Google Sites oder auch Confluence.

Stressresistenz

Als Solopreneur musst du stressresistent sein. Du wirst nicht immer Stress haben, aber es gibt natürlich Situationen, in denen du eine hohe Arbeitsbelastung aushalten musst. Diese Arbeitsbelastung kannst du nicht mit einer anderen Person teilen.

Wenn du also eine bestimmte Frist hast und ein Produkt launchen willst, dann musst du eventuell auch mal Nachtschichten einlegen. Diese Belastung kann nicht auf verschiedenen Schultern verteilt werden.

Der Stress kann auch dadurch kommen, dass du immer Entscheidungen treffen musst. Das ständige treffen von Entscheidungen kann für manche Personen auch eine starke Belastung sein.

Das Business, an dem du arbeitest, wird dich in deinen Gedanken natürlich oft verfolgen.
Das ist einerseits positive, da du dich ja dafür entschieden hast. Aber an den Tagen, an denen nicht alles optimal läuft, ist es vielleicht nicht optimal.

Skalierbarkeit begrenzt

Die Skalierbarkeit von einem Unternehmen, das als Solo Business gegründet wird ist begrenzt. Du hast 24 Stunden, davon ziehst du 8 Stunden für den Schlaf ab. Dann bleiben dir 16 Stunden übrig.

Nicht ganz richtig, da du natürlich noch anderen Sachen machen sollst außer schlafen und arbeiten. Selbst wenn du ein Geschäftskonzept hast, das dir passives Einkommen generiert, wirst du nur begrenzt skalieren können.

Du musst ein gut laufendes Business auch weiterentwickeln, um wachsen zu können. Deswegen solltest du wie bereits erwähnt von Anfang an skalieren. Selbst wenn du alle wiederkehrenden Prozesse outsourcst, wirst du irgendwann an deine Grenzen stoßen.

Mit etwas Routine kann man diesen Prozess optimieren und weiter verbessern aber es gibt dennoch Grenzen. Jetzt aber mal zu den Vorteilen. Von diesen Gibt es auch einige

Alleine gründen: Vorteile

Flexibilität

Das ist das wonach die meisten Solopreneur streben. Das ortsunabhängige Arbeiten. Du kannst entscheiden, wo du arbeitest und mit wem du arbeitest. Das ist ein schönes Ziel. Man muss nicht unbedingt ein digitaler Nomade dafür sein.

Es kann auch die Sehnsucht sein einfach von zu Hause aus arbeiten zu können. Oder einfach von deinem Lieblingscafe aus arbeiten zu können. Genau das ist der Reiz am ortsunabhängigen Arbeiten.

Als Solopreneur kannst, du an den Projekten arbeiten, an denen du interessiert bist. Klar es wird immer Aufgaben geben, die du machen musst. Zum Beispiel an der Steuererklärung kommt kein Unternehmer vorbei.

Aber auch dafür haben wir als Solopreneur unseren Steuerberater. Aber du kannst die Aufgaben, die du gut kannst übernehmen und die Aufgaben dir nicht liegen an einen Freelancer vergeben.

Wenn keine Lust mehr hast ein bestimmtes Projekt weiterzuführen kannst du frei entscheiden einfach aufzuhören. Das ist ein großer Vorteil, den du als Solopreneur hast.

Außerdem kannst du auch mit anderen Unternehmen Partnerschaften eingehen und nur mit den Personen zusammenarbeiten, mit denen du gerne willst.

Eigenen Ideen umsetzen

Egal welche komische Idee dir in den Kopf kommt. Du kannst diese Idee testen. Du kannst testen, ob der Markt sie annimmt und ob du damit Geld verdienen kannst. Das ist deine Freiheit, ohne dich abstimmen zu müssen.

Besonders wenn du etwas gut kannst und denkst, dass du einen Mehrwert Kunden bieten kannst, hindert dich nichts daran, die Idee zu testen.

Solltest du vielleicht von einem neuen Trend aus den USA mitbekommen haben, den es hier noch nicht gibt, kannst du jede auch noch so verrückte Idee oder Trend testen?  

Wenn du merkst, dass deine Industrie sich in eine bestimmte Richtung entwickelt und die Nachfrage sich verändert, kannst du darauf reagieren. Einfach den Markt antesten mit kleinen und flexiblen Anpassungen deines Geschäftskonzepts.

Du kannst auch einfach dein Geschäftskonzept an sich verändern oder erweitern. Wenn du zum Beispiel bisher Online Kurse erstellst und verkaufst kannst du zukünftig dein Angebot, um physische Produkte erweitern.

All das sind deine Freiheiten als Solopreneur. Das ständige Neuerfinden von dir selbst.

Freie Rechtsformwahl

Wenn du noch zu Beginn deiner Reise als Solo Gründer stehst wirst du dich damit beschäftigen müssen welche die richtige Rechtsform für dein Unternehmen ist. Diese Entscheidung darüber kannst einzig und alleine nur Du treffen.

Willst du lieber als Einzelunternehmer starten oder gleich eine GmbH gründen?
Wenn dein Unternehmen immer wächst kannst du auch einfach entscheiden eine Umfirmierung zu machen.

Auch das Startkapital, das du einbringst, ist dein Geld. Du kannst darüber verfügen.
Du musst dich mit keinem anderen Gründer abstimmen. Somit kannst du mit deinen Ressourcen schonen umgehen und genau an der richtigen Stelle ausgeben.

Personal Brand etablieren

In den Zeiten, in denen es immer mehr Influencer gibt und das Personal Branding immer wichtiger wird, ist der Solopreneur genau richtig. Du kannst dich als Marke positionieren und der Unternehmer bist du.

Keine Personalführung

Mit Menschen zusammenzuarbeiten ist schön besonders in einem gut funktionierenden Team. Als Solopreneur arbeitest du auch gerne mit anderen Menschen zusammen. Du willst aber deine Flexibilität bewahren.

Wenn du feste Angestellt hast gibst du einen Teil deiner Freiheit auf.

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Keine Personalkosten

In den meisten großen Unternehmen sind Personalkosten der größte Kostentreiber. Dies sind fixe Kosten, die immer entstehen, auch wenn du wenige Kunden hast. Das ist der Vorteil als Solopreneur, dass du keine fixen Personalkosten hast.

Du arbeitest nur mit Freelancern zusammen. Deinen „Personalkosten“ skalieren mit deinen Aufträgen. Du beschäftigst nur dann mehr Personen, wenn du auch mehr Geschäft hast.

Keine Raumkosten

Die meisten Solopreneur werden von zu Hause aus arbeiten oder vielleicht in Co-Working-Spaces. Wenn du von zu Hause aus arbeitest entstehen dir keine zusätzlichen Kosten außer vielleicht für deine Büroausstattung.

Diese würdest du aber auch benötigen, wenn du kein Solopreneur bist. Wenn du also keine Angestellten hast, entstehen dir keine Kosten für Büroflächen oder für Hardware, die du einer Person zur Verfügung stellen musst.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was kann man alleine gründen?

Es gibt eine Vielzahl von Unternehmen, die du alleine gründen kannst, wie z.B. Online-Shops, Beratungsunternehmen, Freelancer-Dienstleistungen, Webdesign-Agenturen, Online-Kurse, App-Entwicklungs-Startups, persönliche Coaching-Unternehmen, Blogging-Plattformen und viele mehr. Letztendlich hängt es von deinen Fähigkeiten und Erfahrungen als Gründers ab, welche Art von Unternehmen für dich passend ist.

Welche Rechtsform als Einzelperson?

Als Einzelperson stehen dir verschiedene Rechtsformen zur Verfügung, wie z. B. das Einzelunternehmen, die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) oder eine Ein-Mann-GmbH. Die Wahl hängt von individuellen Faktoren wie Haftung, Steuern und Bürokratie ab. Eine gründliche Beratung durch einen Steuerberater oder Anwalt ist empfehlenswert.

Kann man alleine eine Gesellschaft gründen?

Ja, es ist möglich, alleine eine Gesellschaft zu gründen. In Deutschland gibt es verschiedene Rechtsformen, die dies ermöglichen, wie z.B. das Einzelunternehmen, die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) oder die Ein-Mann-GmbH. Der Gründungsprozess ist ähnlich wie bei einer Gründung mit Partnern, allerdings trägt der Einzelgründer allein das unternehmerische Risiko.

Was braucht man um eine Einzelfirma zu gründen?

Um eine Einzelfirma zu gründen, benötigt man in der Regel einen Gewerbeschein, eine Steuernummer und gegebenenfalls eine Genehmigung der zuständigen Behörden. Zudem sollten Aspekte wie Haftungsfragen und Buchhaltung beachtet werden. Eine gründliche Planung und Beratung durch einen Steuerberater oder Anwalt sind empfehlenswert.

Fazit

Wie alles im Leben gibt es bei der Entscheidung ein Solo Business sich aufzubauen Vor- und Nachteile. Ich hoffe die Vorteile konnten dich überzeugen, ein Solo Business zu starten.

Es ist wichtig die Nachteile zu kennen, um entsprechend zu wissen, ob du geeignet bist als Solopreneur zu arbeiten.