Hast du dich schon öfter gefragt, was die AIDA-Formel genau ist?
Es hat nichts mit einem Kreuzfahrtschiff zu tun. Das kann ich dir schon verraten 🙂
In diesem Blogpost werde ich dir einfach und mit vielen Beispielen die AIDA-Formel für Werbewirkung erklären.
Dieser Blogpost enthält:
- Konkrete Beispiele
- Vor- und Nachteile des AIDA-Modells
- Alternative Modelle
- Vieles mehr…
Wenn du also alle Details über die AIDA-Formel erfahren möchtest, dann wird dieser Blogpost dir gefallen.
Woher stammt das AIDA-Modell?
Die AIDA-Werbeformel wurde bereits im Jahre 1898 vom Werbestrategen Elmo Lewis erfunden.
Seinen Ursprung hat das Modell eigentlich als ein Stufenmodell für das perfekte Verkaufsgespräch. Erst später fand das Modell Anwendung im Marketing und insbesondere bei der Erstellung von Werbeanzeigen.
Mittlerweile wird das Modell in vielen verschiedenen Bereichen angewendet. Überall da, wo du etwas verkaufen möchtest. Dies muss kein Produkt sein, sondern kann auch einfach eine Bewerbung sein, die du schreibst.
Besonders angewandt wird das Modell schon seit vielen Jahren im Marketing.
Egal ob Performance-Marketing für Werbeanzeigen, im Content-Marketing für Blogposts, im E-Mail Marketing oder sogar bei der Erstellung von Skripten für YouTube Videos.
Noch heute wird das AIDA-Modell in Bildungseinrichtungen gelehrt und weltweit genutzt. Im Laufe der Jahre wurde das Modell abgewandelt und an den Wandel der Zeit angepasst.
Was bedeutet die AIDA-Marketing Formel?
Das AIDA-Modell ist ein 4-stufiges Modell der Werbewirkung. Der Kunde oder potenzielle Kunde soll diese vier Phasen durchlaufen, um idealerweise eine Kaufentscheidung zu tätigen.
Die vier Phasen werden als gleich wichtig angesehen und können sich in manchen Bereichen überschneiden. Jede Phase ist ein wichtiges Element, um sicherzustellen, dass die gesamte Werbewirkung gewährleistet ist.
Die 4 Stufen des AIDA-Prinzips
Attention (Aufmerksamkeit)
Die erste Stufe ist die „Attention“ Stufe. In dieser Stufe soll erreicht werden, dass die Aufmerksamkeit des Konsumenten auf die Werbebotschaft gelenkt wird.
Die Aufmerksamkeit kannst du durch verschiedene Mittel erreichen. Es kommt darauf an, welches Werbemedium du nutzt:
- Gedruckte oder Online-Werbeanzeigen
- Fernsehen oder YouTube-Werbung
- Radio oder Podcast-Werbung
Bei einer Werbeanzeige wird z. B. durch eine provokative Frage, die Aufmerksamkeit des Konsumenten erregt.
Die Aufmerksamkeit kann aber auch durch so banale Dinge erreicht werden, wie die Laufstärke einer Werbung.
Wenn du das nächste Mal eine Radiowerbung hörst, wirst du feststellen, dass am Anfang oft ein lauteres Signal ertönt.
Dies ist dazu gedacht, dass der Konsument aufmerksam zuhört. Bei Fernsehwerbung ist die eigentliche Werbung lauter, als bei einem Film oder einer Fernsehsendung.
Heutzutage ist es nicht mehr so einfach, die Aufmerksamkeit von Konsumenten zu erlangen.
In den 80er-Jahren ging man davon aus, dass 650 Werbebotschaften pro Tag von einem Konsumenten wahrgenommen wurden.
Im Jahr 2004 gab es etwa bereits 6.000 Werbebotschaften pro Tag.
Mittlerweile geht man davon aus, in einer 2013 durchgeführten Studien, dass durch Social Media mittlerweile 13.000 Werbekontakte pro Tag entstehen.
Deswegen ist es wichtig auch wirklich eine Werbeanzeige zu erstellen, die aus der Masse heraussticht.
Beispiel
In der folgenden Werbeanzeige von Fritz Kola kannst du eine provokative Werbeaussage sehen. „Koksen ist achtziger“
Damit wird die Aufmerksamkeit des Konsumenten erreicht. Außerdem ist die Werbeanzeige kontrastreich mit Schwarz und Weiß dargestellt. Dies sticht aus den vielen bunten Werbeanzeigen heraus.
Der Konsument denkt sich in der „Attention“ Phase im Unterbewusstsein.
„Habe ich wahrgenommen.“
Interest (Interesse)
Nachdem die Aufmerksamkeit des Konsumenten erregt worden ist, erfolgt der zweite Schritt.
Im „Interest“ Schritt geht es darum, das Interesse des Konsumenten zu erlangen.
Das Zwischenziel der Werbephase „Interest“ ist es, dass der Konsument die Werbung bis zum Ende angeschaut bzw. durchliest.
Deswegen ist es wichtig, dass es in diesem Schritt auch eine Relevanz in der Werbebotschaft zwischen der initialen „Attention“ und der „Interest“ Phase gibt.
Nur so wird es der Werbeanzeige gelingen, dass der Konsument die Werbebotschaft aktiv wahrnimmt.
Das Werbeziel ist verfehlt, wenn Aufmerksamkeit erregt worden, ist, aber die Botschaft nicht zusammenpasst.
In der „Interest“ Phase müssen die Probleme und Herausforderungen der Zielgruppe angesprochen werden.
Als Nächstes solltest du einen Übergang zwischen dem angesprochenen Problem und der Lösung durch dein Produkt aufzeigen.
Erst, wenn du dieses Ziel erreicht hast, wird der Konsument die Werbebotschaft auch bis zum Ende anschauen.
Beispiel
Mit dieser Anzeige gibt es wieder eine Werbebotschaft, mit dem die Fritz Kola mit Stevia beworben wird.
Wenn die Aufmerksamkeit des Konsumenten erlangt wurde und dieser gerne Cola ohne Koffein trinkt, wird er denken:
„Ich habe es wahrgenommen“.
„Das mag ich bestimmt“
Desire (Begehrlichkeit)
Der nächste Schritt ist der „Desire“ Schritt. In diesem Schritt musst du sicherstellen, dass das „Interesse“ geweckt worden ist.
Das Problem wurde angesprochen und das Produkt kann das Problem oder die Herausforderung lösen.
Es geht darum, das Produkt so darzustellen, dass der Konsument erkennt, wie genau dein Produkt sein konkretes Problem lösen kann.
Außerdem solltest du das Alleinstellungsmerkmal deines Produkts kommunizieren. Meistens geht die „Interest“ Phase und „Desire“ Phase Hand in Hand.
Der Kunde denkt „Das Mag Ich!“ und meisten dann gleich auch „Das brauche ich!“
In dieser „Desire“ Phase geht es darum, dass der Konsument ein gutes Bild von deiner Marke bzw. Produkt erhält.
Wenn das Image gut kommuniziert wird, entsteht ein gewisses Vertrauen in deine Marke. Das wird den Konsumenten zu dem letzten Schritt bewegen.
Action (Handlung)
Als letzten Schritt geht es darum, eine konkrete „Handlungsaufforderung“ an den Konsumenten zu übermitteln.
Im Englischen spricht man von einem „Call to Action“. Es geht darum, dem Konsumenten die nötigen Informationen bereitzustellen, damit er die Handlung unternehmen kann.
Je nachdem, wo der Konsument die Werbeanzeige konsumiert, kann der Call to Action unterschiedlich aussehen.
Es kann sein, dass dem Konsumenten mitgeteilt wird, wo er das Produkt kaufen kann. Es kann allerdings auch sein, dass ein konkretes Angebot auf der Werbeanzeige zu sehen ist.
Oder das Ziel kann es sein Neukunden zu generieren und erst einmal die Kontaktdaten des Konsumenten zu bekommen.
Welche Vorteile hat das AIDA-Konzept?
- Das AIDA-Modell ist ein sehr einfaches Modell, das flexible für viele verschiedene Medien genutzt werden kann.
- Es ist ein sehr altes Modell, um die Werbewirkung einer Werbeanzeige zu analysieren, das auf alle moderne Medien übertragen werden kann. Es ist also auf gewisse Weise zeitlos.
- Es ist ein hilfreiches Mittel, um den Aufbau von Werbemaßnahmen und Botschaften zu überprüfen. Du kannst schnell analysieren, ob die Werbebotschaft alle 4 Phasen enthält.
Welche Nachteile hat das AIDA-Konzept?
- Viele Experten sehen das AIDA-Modell als veraltet an und nicht mehr zeitgemäß.
- Die AIDA-Formel deckt nicht alle Bereiche des Marketings ab. Es ist nur ein vereinfachtes Mittel, um zu prüfen, ob die Werbewirkung sicherzustellen.
- Es gibt mittlerweile verschiedene Abwandlungen des AIDA-Modells, um die Anwendung für verschiedenen Bereichen besser abzudecken.
AIDA-Formel Beispiele
Die AIDA-Formel kann nicht nur für klassische Werbeanzeigen genutzt werden. Es kann in vielen Bereichen genutzt werden, in denen du ein Produkt, Dienstleistung oder eine Idee „verkaufen“ willst.
Blogpost
Ein gut geschriebener Blogpost kann auch nach der AIDA-Formel geschrieben werden.
Attention: Die Attention Phase ist bei einem Blogpost die der „Titel“. Ein gut geschriebener Titel entscheidet darüber, ob der Konsument den Artikel lesen wird.
Interest: Als zweiten Schritt gibt es eine Einleitung. Mit einer interessanten Einleitung wird der Konsument dazu gebracht, dass er aufmerksam den Artikel liest. Es werden die ersten Probleme des Konsumenten angesprochen.
Desire: In der „Desire“ Phase werden die Probleme mit einem konkreten Lösungsvorschlag erklärt.
Action: Der Konsument ist in der letzten Phase angekommen, wo er einen CTA findet und entsprechend eine Handlung unternimmt.
In folgendem Schaubild kannst du die AIDA-Formel am Beispiel eines Blogposts sehen:
Facebook Werbeanzeige
Du kannst in nachfolgendem Beispiel eine Facebook-Werbeanzeige von Slack sehen.
Attention: Die Farbe der Werbeanzeige mit dem Bild sowie der Werbebotschaft „What it feels like to sit in 25 % fewer meetings.“
Interest: Der Kunde hat die Werbeanzeige wahrgenommen und zeigt Interesse. Er nimmt die Marke und die Werbebotschaft wahr.
Desire: Der Konsument kann sich mit der Werbebotschaft identifizieren und er erkennt, dass Slack sein Problem von zu vielen Meetings lösen kann.
Action: Der Konsument möchte mehr erfahren und klickt die Facebook-Werbeanzeige
Welche Alternativen zu der AIDA-Methode gibt es?
AIDCA-Formel
In diesem abgewandelten AIDA-Modell wurde zusätzlich noch die Phasen „Confidence“ betrachtet.
Das Vertrauen ist ein wichtiger Faktor, bevor der Konsument eine bestimmte Handlung unternimmt.
Es geht darum, dass Konsumenten eher einen Kauf tätigen werden, wenn Sie Vertrauen in eine Marke oder Produkt aufgebaut haben.
Du hast sicherlich schon oft auf Webseiten „Testimonials“ von Kunden gefunden oder die Amazon „Bewertungen“.
In folgendem Beispiel kannst du sehen, wie Hootsuite mit Social Proof zeigt, dass Kunden ihrem Produkt vertrauen.
Diese Bewertungen und Testimonials sind ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, dass der Kunde Vertrauen gewinnt, bevor er ein Kauf tätigt.
AIDCAS-Modell
In diesem Modell gibt es noch weitere Schritte „Conviction” und „Satisfaction”.
Das AIDCAS-Modell geht davon aus, dass der Konsument sich eher für ein Produkt entscheidet, wenn er davon überzeugt ist, dass es die beste Lösung für sein Problem ist.
Um den Konsumenten zu überzeugen, ist es wichtig, dass du ihn mit Produkt-Benefits überzeugst. Diese kommunizieren den eigentlichen Mehrwert eines Produkts, den der Konsument erreichen möchte.
In folgendem Beispiel kannst du sehen, wie Dropbox ihre Vorteile an die Kunden kommuniziert.
Problem des Kunden: Meine Dateien sind nicht zentral abgelegt.
Dropbox Benefit: alle Teaminhalte an einem Ort.
Darüber hinaus betrachtet das „AIDCAS“ Modell noch die Phase nach dem Kauf.
Um eine langfristige Kundenbindung sicherstellen zu können, muss der Kunde mit dem Produkt zufrieden sein. Ein zufriedener Kunde wird positive Bewertungen oder Testimonials abgeben.
In folgendem Beispiel kannst du auf der Dropbox Homepage ein Testimonial von Expedia sehen.
AISDALSLove
Das AISDALSLove ist ein Modell, das mit dem Aufkommen der Social-Media-Kanäle relevant geworden ist. Insbesondere, wenn du Social-Media-Marketing machst, solltest du dieses Modell kennen.
A – Attention: Der Konsument wird auf ein Produkt aufmerksam
I – Interest: Der Konsument ist an einem Produkt interessiert
S – Search: Der Kunde beginnt sich über ein Produkt zu informieren
D – Desire: Der Konsument hat das Verlangen, das Produkt zu besitzen
A – Action: Der Konsument unternimmt die Handlung
L – Like: Dem Konsumenten gefällt das Produkt
S – Share: Der Konsument teilt seine positive Erfahrung mit anderen Konsumenten
L – Love: Der Konsument ist überzeugt von dem Produkt und wird zum Markenbotschafter
DAGMAR
Das DAGMAR Modell ist ein weiterentwickeltes Modell der AIDA-Formel und steht für:
- Defining
- Advertising
- Goals for
- Measured
- Advertising
- Results
Es ist ein Modell, das 1961 von Russell H. Colley entwickelt wurde. Das DAGMAR-Modell geht davon aus, dass der Konsument bei einem Kauf folgende vier Phasen durchläuft:
Awareness – Aufmerksamkeit
Comprehension – Verständnis
Conviction – Überzeugung
Action – Handlung
Dieses Modell betrachtet nicht nur die absatzpolitischen Ziele der Werbung, sondern auch die psychologischen Stufen, die ein Kunde durchläuft.
Fazit: Das AIDA-Modell ist immer noch zeitgemäß
Ich hoffe, dir hat der Blogpost gefallen und du konntest einiges über die AIDA-Formel anhand der praktischen Beispiele erfahren. Das AIDA-Modell ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen. Wenn es allerdings darum geht, schnell eine Werbeanzeige oder auch redaktionelle Texte zu analysieren, ist es immer noch sehr relevant.